Und wie macht sich der Kleine so?

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Raspberry Pi
Raspberry Pi

Vor über einem Monat habe ich einen Test gestartet, wobei nun alle Kontakte, Termine und Dateien meines Smartphones mit einem Raspberry Pi synchronisiert werden. Dazu wurde die Standard-Synchronisation dieser Dienste zu Google deaktiviert.

Auf dem Raspberry Pi läuft ein aktuelles Raspbian Jessie. Die Ports 21, 22, 80 und 443 wurden zu diesem Zweck (FTP, SSH, HTTP und HTTPS) am heimischen Router geöffnet. Um nun von außen einen Zugang zu bekommen, nutze ich den Dienst NoIP. So kann ich mit einer festen Internetadresse über die sich ständig ändernde öffentliche IP auf meinem Raspberry Pi zugreifen. Der RasPi gleicht diese IP mit dem installierten ddclient ab. Weiterhin sind der Webserver Apache2 und eine ownCloud installiert. Letztere dient der Speicherung der zuvor erwähnten Daten. Das Ganze wurde mit einem Let’s Encrypt Zertifikat verschlüsselt. 

Um diese Daten dann mit der Cloud zu synchronisieren, nutze ich mit dem Smartphone die drei kostenpflichtigen Apps CardDAV-SyncCalDAV-Sync und FolderSync. Am PC synchronisiert Debian 8 die Daten mit dem ownCloud Client. Kontakte und Termine werden im Mail-Programm Evolution abgegriffen.

Wie läuft das alles nun rückblickend?

Eigentlich erstaunlich gut und ohne Probleme meinerseits. Ein zwischenzeitlicher Ausfall, hatte mich aber kurzzeitig hierbei aus der Bahn geworfen. Mein Internet-Provider stellte ohne Ankündigung meinen Anschluss auf Port and Address Translation (PAT). Dabei war es nicht mehr möglich über die öffentliche IP auf mein Heimnetz zuzugreifen. Erst nach Rücksetzung durch den Support auf Network Address Translation (NAT) konnte ich meine Cloud wieder erreichen.

Fazit

Ja, es geht auch ohne Google, wenn man die Daten des Smartphones sichern möchte. Mit dieser Heim-Lösung bin ich im Moment sehr zufrieden. Die Anschaffungs- und Stromkosten eines Raspberry Pi inkl. Zubehör halten sich in Grenzen. Zudem nutze ich eine 64GB MicroSD, die wirklich sehr viel Spielraum zur Datensicherung bietet.

Übrigens gibt es CardDAV-Sync, CalDAV-Sync und FolderSync auch in kostenlosen Light-Versionen. Diese verfügen aber nicht über den vollständigen Funktionsumfang.

Ich habe hier anhand dieses Beispiels eine Einkaufsliste der eingesetzten Hardware zusammen gestellt.

5 Kommentare

  1. Danke für deinen informativen Artikel:) Anhand der „Einkaufsliste“ sind auch die Kosten eines solchen Unterfangen schnell ersichtlich.

  2. Als Tipp, ich benutze DavDroid, gibt es auch im F-Droid-Store. Diese App bietet sowohl Cal- als auch CardDav. Allerdings will die App ein gültiges Zertifikat, zb letsencrypt. Selfsigned ist mit viel Aufwand verwunden.

    • Hallo Hans,
      mittlerweile habe ich das ganze System produktiv im Einsatz. Alles wurde weiter optimiert. Inzwischen läuft Nextcloud mit DAVdroid. Für DynDNS nutze ich nun INWX. Ich werde hierzu nochmal alles in einem kurzen Beitrag zusammen fassen.

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