Never change a running horse in the storm

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So sagt der Texaner. Um eines vorweg zu nehmen: Saucy Salamander ist aus meiner Sicht noch mächtig Beta! Ich habe es am Wochenende gewagt, mein Raring auf Saucy upzugraden. Als ich das System startete, bemerkte ich sofort zwei gravierende Dinge. Zum Ersten startete mein eMail-Client Evolution in englisch. Alle Versuche dies zu ändern schlugen fehl. Zum Zweiten wird in Software & Aktualisierungen weder ein proprietärer fglrx-Treiber noch der X.org-Treiber zur Auswahl gestellt. Ja, sicher kann man den fglrx nachträglich installieren, aber ich denke bei solchen Problemen immer an die Linux-Neulinge, die das System zum ersten Mal administrieren wollen. Solche Fehler sind dann doch für den ambitionierten Umsteiger eher abschreckend als förderlich.

Da ich natürlich zuerst dachte, da muss etwas mit dem Upgrade schief gegangen sein, habe ich Ubuntu GNOME 13.10 Saucy Salamander nochmal völlig neu aufgesetzt. Im Nachhinein stellte sich das als Fehler heraus, da sich nichts änderte. Evolution spricht nach wie vor englisch und Treiber-Vorschläge werden mir auch nicht unterbreitet. Auf das Evolution-Problem wird in einigen Foren zwar hingewiesen, jedoch ohne Lösungsansatz. Sicher wird in den nächsten Tagen ein Patch kommen, der auch das bereinigt. Nur ich bin der Meinung, dass hier vor dem Release ungenügend auf Fehler geprüft wurde.

Nun zu einigen Details: Der Linux-Kernel kommt in Version 3.11, GNOME in Version 3.8.4, Firefox in Version 24 und Evolution in Version 3.8.4.

GNOME 3.8 ist nicht ganz so träge daher wie die 3.6 unter Raring Ringtail und spricht somit nach dem Booten schneller an. Am Anfang dachte ich das System-Tray wurde auch beim Upgrade zerstört, weil es nicht wie unter 3.6 anspricht. Das Tray wird unter GNOME 3.8 aber erst sichtbar wenn man die Tastenkombination Super (Windows) + M drückt. Das fand ich erst einmal ganz schön verwirrend. Über Sinn oder Unsinn der Umstellung kann man sich sicherlich streiten. Der Dateimanager Dateien kommt mit neu gestalteten bräunlichen Icons (grau passte aus meiner Sicht besser). UbuntuOne wurde aus dem Derivat verbannt, ist aber nachinstallierbar. Aus meiner Sicht ist das kein wirklich großer Verlust, da Canonical hier seit Jahren auf der Stelle tritt. Innovative Neuerungen sind derzeit nicht zu erwarten genauso wenig wie eine Lösung bestehender Probleme von UO. Der neu gestaltete Splash-Screen ist sehr gelungen, doch leider ist von ihm nach dem installierten fglrx nichts mehr zu sehen. Die Bootzeit hat sich zu meiner Freude aber um 15 Sekunden verbessert.

Der Umstieg auf die 13.10 ist im Moment meiner Meinung nach nicht unbedingt zu empfehlen. Wer ein funktionierendes System hat, sollte hierbei noch ein wenig warten.

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Nachtrag 22.10.2013

Grafiktreiber werden nun mittlerweile vom System vorgeschlagen.

10 Kommentare

  1. Da muss ich dir bepflichten. Ich habe auch zügig nach dem releasedate ein Upgrade durchgeführt und es sind wirklich noch viele Fehler zu beheben. z.B. Läuft der Teamviewer nicht ohne weiteres, heute vormittag war dann mein „Zahnrad“ oben rechts im Panel weg. Mein Androidphone bzw andere USB-devices machen Ärger…. schade.

  2. Ich kann teils zustimmen.
    Ich habe ein paar kleinere Regressionen bemerkt, bin aber damit zufrieden dass ich mich jetzt um das Updrage gekümmert habe.

  3. zugegebenermaßen ist es oft etwas holprig nach dem upgrade. HTCP und Netbookt (wird von meine Frau genutzt) laufen weiterhin auf 12.04 die sich als sehr zuverlässig erwiesen hat.

  4. Mh.. Seit Edgy habe ich bisher jedes update fix installiert und mich eigentlich auch immer darauf gefreut.

    Vorgestern bin ich von Ubuntu auf Xubuntu gewechselt. Ich glaube ab 14.04 bleibe ich dann auch auf ner LTS…

  5. Ich hatte mal Gnome-Shell 3.8 aus dem PPA auf 13.04 installiert gehabt. Das Tray öffnete dort auch, wenn man den Cursor eine kurze Zeit am unteren Rand gehalten hat.

  6. Ich habe UbuntuGNOME Saucy schon mal seit der Beta2 am Laufen… Allerdings mit dem gnome-next und gnome-staging ppa. Damit kriegt man auch das momentan aktuelle Gnome 3.10 mal zu sehen und für mich läuft es bisher recht fehlerfrei und flüssig (zugegeben ohne fglrx mit radeon stattdessen).

    Vielleicht wäre das ja eine Lösung. Ansonsten gibt’s ja dann auch ppa-purge, falls es doch noch unstabiler werden sollte…

  7. Ähnliche Erfahrungen bei mir. Indikatoren laufen nicht mehr ordentlich oder stürzen gar ab (neue libindicator die das behebt ist allerdings bereits in proposed). Systemuser tauchen in LightDM auf und diverse andere Regressionen. Also eher abwarten.

  8. Ich bin ehrlich gesagt kurz davor mal wieder Debian eine Chance zu geben. Mal über den Tellerrand schauen. Ich nutze Unity zwar wirklich sehr gern, aber eine umgewöhnung auf eine andere GUI is für mich kein Problem.

    • Mir ist auch zunehmend danach. Kristian Kiessling schrieb mal in Ubuntuser “…uns bleibt immernoch Debian…”
      Das Paket ia32-libs wurde auch aus den Repositories entfernt, somit bekommt man Google Earth auch nicht zum Laufen.

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