Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht gerade ein Freund der Fliegerei bin. Jetzt hat mich aber eine Geschichte der ganzen Sache etwas näher gebracht. Hierbei handelt es sich um Flightradar24. Dieser Dienst zeigt die Bewegung sämtlicher Flugzeuge am Himmel.
Flightradar24 finanziert sich zu einem Großteil durch Werbung. Diesen störenden Nebeneffekt kann man aber mit ein wenig technischem Aufwand umgehen.
Bei der Suche nach einem weiteren spannenden Projekt für den Raspberry Pi, habe ich nun entdeckt, dass man sich an Flightradar24 beteiligen und so in den Genuss eines werbefreien Premium-Business-Accounts kommen kann.
Was wird hierzu benötigt?
Zu allererst sollte man grundsätzlich bereit sein, Funksignale der sich im näherem Luftraum befindlichen Flugzeuge über den Raspberry Pi zu empfangen und diese an Flightradar24 zu übermitteln.
Viel technischen Schnick-Schnack braucht man dazu nicht. Es reicht ein Raspberry Pi, mit einer entsprechenden MicroSD die genug Platz für das OS Raspbian bietet. Ich verwende hier eine Speicherkarte mit 8GB. Diese verfügt über genug Reserven. Des Weiteren wird ein DVB-T Stick mit einem RTL2832U/R820T-Chip angeschlossen, welcher ADS-B Signale (Automatic Dependent Surveillance – Broadcast) empfangen kann. Eine Verbindung des Einplatinencomputers zum Internet ist Voraussetzung.
Ist Raspbian installiert, wird folgender Befehl ausgeführt:
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sudo bash -c "$(wget -O - http://repo.feed.flightradar24.com/install_fr24_rpi.sh)" |
Hierbei wird das kleine Programm dump1090 installiert und konfiguriert. Es werden dabei Daten wie eMail-Adresse, Standort (Lat, Lon, Hight) sowie der verwendete Empfänger (z.B. Receiver selection – 1) abgefragt. Um die Daten dann auch entsprechend darstellen zu können, muss die Multilateration (MLAT) hier aktiviert werden. Nach Abschluss der Konfiguration erhält man von Flightradar24 eine eMail mit dem Sharing Key und dem Code der neu angelegten Empfangsstation.
Den Business-Account kann man nun mit der bei Flightradar24 während der Konfiguration hinterlegten eMail-Adresse anlegen und aktivieren.
Die lokale Hauptseite der Empfangsstation erreicht man über http://IP:8754. In meinem Fall ist das http://192.168.1.60:8754. Von dort gelangt man zur Liste der getrackten Flugzeuge und auch zu den Einstellungen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit von hieraus dump1090 zu beenden.
Um nun die von der Station getrackten Flugzeuge sichtbar zu machen, gibt man in den Einstellungen http://IP:8754/settings.html unter „Process arguments“ folgende Zeile ein.
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--net --net-http-port 8080 |
Nun werden alle empfangenen Flugzeuge über http://IP:8080 in Google Maps oder OpenStreetMap dargestellt.
Nach jedem Neustart des Raspberry Pi wird auch dump1090 automatisch ausgeführt. Hat man jedoch den Dienst beendet, so lässt sich dieser über
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sudo service fr24feed restart |
wieder aktivieren.
Wenn dump1090 längere Zeit (48h) keine Daten übermittelt, wird der Account stufenweise herunter gefahren bis der Raspberry Pi wieder an Flightradar24 Signale sendet. Nach 7 Tagen ohne Signal steht der Account auf Basic. Hierzu findet man Folgendes:
If You Are Sharing Data with Flightradar24
We’ve upgraded your existing Premium account to our new Business subscription! In addition to the detailed live flight information included as part of our Gold subscription, our Business subscription also includes access to a full year of historical data and the ability to download individual flights in KML or CSV format. You also have access to our new Airport and Fleet views. You can learn more about our Business subscription in our introductory blog postor by visiting our Premium page.
Your Business subscription will remain active as long as you are sharing data with Flightradar24. If you stop sharing data, your subscription will be downgraded to Gold after 48 hours. If we have not received data from you for 7 days, your subscription level will return to Basic.
über unverschlüsselte verbindungen shellscripts leechen und direkt mit sudo in ner shell abfeuern … clever …
Mimimi! Oh mann wie mir diese besserwisserischen Kommentare bei jedwelchen Unix/Linux Themen auf den Sack gehen. Als würde das hier einen erwähnenswerten Unterschied machen, LOL!
„It’s not Unix’s job to stop you from shooting your foot. If you so choose to do so, then it is Unix’s job to deliver Mr. Bullet to Mr. Foot in the most efficient way it knows.“ (Terry Lambert)
Schönes Zitat! Werd ich mir ausdrucken! :o)
Sponsored Post?
Nö.
Und wenn? Er gibt hier wertvolle Tipps für Leute, die das gleiche machen möchten. Man muss ja nicht gleich immer mit dem Finger auf alle zeigen…
Eigentlich ist die Sache ja ganz nett. Läuft bei mir auch häufig. Aber ADS-B-Sender findet man meistens leider nur in kommerziellen Flugzeugen.
Das ist falsch. ADB-S Signale sind auch Transponder. Die meisten Flugzeuge sind mit einem Transponder ausgerüstet, diesen benötigt man nämlich um auch nur etwas größere Flugzeuge anzufliegen und/oder höher zu steigen, um in die Lufträume einzutreten. Selbst der Großteil unserer Segelflugzeuge wurde mittlerweile mit Transpondern ausgestattet.
Kurze Frage, wo hast du denn die Sache mit dem Port rausgefunden? Das war das einzige, was ich überall noch gesucht habe und keinen Hinweis darauf finden konnte. Vielen Dank für diesen Hinweis hier. Das ist nämlich meiner Meinung nach das interessanteste Feature, die Rohen Daten zu sehen (Unter anderem auch Kampfjets die von FR24 dann versteckt werden^^ )
LG Björn
Das kann ich garnicht mehr sagen, wo ich das im Netz aufgeschnappt habe.
[…] habe ich nun auch meinen Raspberry Pi Stretch spendiert. Ich war dabei etwas skeptisch, ob Flightradar mit dem neuen stabilen OS zurecht kommt. Meine Bedenken waren aber völlig […]
[…] anstellen, gerade wenn der RTL-SDR (Software-Defined-Radio) Chip RTL2832U verbaut ist. Über Luftraumüberwachung in den eigenen vier Wänden hatte ich zuvor schon […]
[…] einiger Zeit hatte ich schon einmal einen Artikel zum Thema Luftraumüberwachung mit Flightradar24 geschrieben. An der eigentlichen Vorgehensweise der Installation und der eingesetzten […]