Vor acht Jahren bin ich auf Linux umgestiegen. Man wie die Zeit vergeht. Im April 2009 bin ich das erste Mal mit Ubuntu in Kontakt gekommen. Mein Kollege Ecki zeigte mir das System auf seinem Notebook. Besonders genial fand ich, dass man Ubuntu vor der Installation als Live-System ausgiebig testen konnte, was ich tat.
Es folgte der harte Schnitt. Ich verbannte mein Windows vollständig und installierte mir das freie OS aus dem Hause Canonical in Version 9.04. Besonders innovativ fand ich die Einführung der Cloud Ubuntu One. GNOME 2 war zu diesem Zeitpunkt der Standard-Desktop. Am Anfang nahm ich jede halbjährliche neue Version mit. Diese brachten mal kleine und mal größere Neuerungen. Den kommerziellen Ansatz von Ubuntu nahm ich erst so richtig mit der Einführung des Music-Stors wahr. Ich fragte mich, warum man sich dort den weitaus größeren und erfahreneren Mitbewerbern stellen will. Mit Ubuntu 11.04 wurde dann Unity als Desktop-Umgebung eingeführt, was für mich einem Schock gleich kam. Ich versuchte es hin und wieder, aber ich konnte mich mit Unity einfach nicht anfreunden. Spätestens hier war mir klar, dass man etwas entwickeln will, was irgendwie an der Linux-Community vorbei gehen sollte. Ich blieb zwar bei Ubuntu, jedoch setzte ich von nun an auf GNOME 3. Eine weitere komische Entwicklung war festzustellen. Canonical setzte vor dem Download einen gewünschten Preis für das OS in das Download-Formular. Das konnte bzw. kann man zwar umgehen, jedoch fühlte sich das schon irgendwie komisch an. Es zeichnete sich immer mehr ab, dass Canonical den Privatanwender als Geldeinnahmequelle im Visier hat.
Die Amazon-Lense hielt Einzug auf dem Desktop und Canonical entwickelte Ubuntu Phone, ein OS für ein Smartphone. Fraglich war, warum Canonical sich nicht auf das Nötigste konzentrierte, ein perfektes Betriebssystem für Desktop und Server. Canonical setzte noch einen drauf mit der Crowdfunding-Kampagne zu dem Super-Smartphone „Edge“. Das „Edge“ kam nie heraus und Canonical erlitt eine Pleite. Den großen Marktteilnehmern war man mit einem unfertigen mobilen Betriebssystem nicht gewachsen. Die einzige wirkliche Innovation lag in der Hardware. Das „Edge“ sollte, wie wir wissen, mit Saphir-Glas erscheinen. Inzwischen wurden auch Ubuntu One und der Music-Store eingestellt.
Mir gefiel diese Entwicklung nicht wirklich und so liebäugelte ich mehr und mehr mit Debian. Ankündigungen von Mir und Snappy trugen dazu einiges bei. Irgendwann wechselte ich tatsächlich zu Debian und bin mit der Stabilität und Kontinuität dieses wirklich freien Betriebssystems voll zufrieden.
Nun bin ich 8 Jahre Linux-Nutzer und ich bereue keinen Tag. Ubuntu hatte zur Zeit meines Umstiegs großes Potential, jedoch hat man dieses aus meiner Sicht nicht nutzen können, weil man immer wieder blind irgendwelche Entwicklungen voran trieb, die nie wirklich eine Chance am Markt hatten.
Ubuntu kommt nun „back to the roots“ und wird hoffentlich wieder benutzerfreundlicher. Zwar ist von der einstigen Erfolgsgeschichte nicht mehr viel übrig, aber vielleicht bekommt hier Canonical mit Ubuntu nochmal die Kurve.
Ich habe mir den Umweg über Ubuntu gespart und bin direkt zu Debian gegangen. Habe den Wechsel nie bereut und auch kein Verlangen gehabt zu Ubuntu zu wechseln ;-).
Bei mir werden es heuer bereits 12 Jahre, in denen ich voll auf Linux setze. Die Anfangszeiten waren hart. Wenn ich daran denke wie schwierig es war mein erstes Sytem mit dem Internet zu verbinden und wie einfach das heute ist. Ich fing mit openSUSE an (von einer Heft-DVD), war kurz bei Fedora und bin nun schon lange wieder bei openSUSE. Ubuntu war mir immer irgendwie zu „orange“. 🙂
Ich wollte es nicht, weil es irgendwie alle hatten die Linux ausprobierten. Außerdem wollte ich Gnome nicht. Gnome 3 gefällt mir heute schon besser, bin aber fest mit dem KDE Desktop verbunden.
Da ich kein Gamer bin hat mir in dieser Zeit auch nichts gefehlt, das ich bei Windows gewohnt war.
Mal sehen was die Zukunft noch so bringt!
Aus dem Hause Canonical gibt es kein freies OS. Nur Ubuntu.
Da hast du Recht.
Ubuntu pure wirkte auf mich wegen der Optik (Seitenleiste, Icons) und der sehr versteckten Systemeinstellungen (erinnerte an Apple) leder abschreckend. Unity macht auf einer schnellen Maschine allerdings mächtig Spaß und erlaubt intuitives Arbeiten.
Ich bin vor zehn Jahren auf Ubuntu umgestiegen. Und ich habe keinen einzigen Tag bereut. Ich benutze immer noch meinen Pentium 2 Rechner. Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Geld ich gespart habe, weil ich keinen Software kaufen musste und nicht mehr alle zwei Jahre einen neuen Rechner brauchte. Am wichtigsten war mir, und ist mir noch immer, dass ich keine Computerkenntnisse brauchte, um Ubuntu zu bedienen und zu installieren. Ich befürchte bei die debien wäre das nicht so einfach. Schade eigentlich.
Komisch, mein Windowsrechner ist auch schon deutlich über zwei Jahre alt und die Software kostet mich nichts. Einer von uns hat einen Denkfehler.
Man kann auf jeden Fall festhalten, dass durchaus ein paar Leute durch Ubuntu geprägt worden sind, bzw. dadurch ihre Linux-Karriere begonnen haben.
Auch mich hat Ubunt in seinen Anfängen durchaus überzeugt. Beginnend mit dem Jahre 2003, in dem ich SuSE kennen lernen durfte, und den jahren 2007-2009, in denen ich mit dem Desktop unter Linux begonnen habe, habe ich bereits verschiedene Distributionen kennen lernen dürfen.
Auch ich habe damals mit Ubuntu auf dem Desktop angefangen, und erfreute mich des einfach konfigurierbaren Systems. Zum Umstieg auf Unity hat mich Ubuntu jedoch verloren. Diese Oberfläche war einfach nicht mit mir kompatibel. Ebenso wollte ich mehr Freiheiten, als mir Ubuntu bieten wollte.
Daher ergab sich mein derzeitiges System, ArchLinux, zuerst noch mit Gnome3, mittlerweile sogar komplett angepasst und mit Awesome (Tiling-WindowManager), speziell auf meine Arbeitsweise angepasst. Ein Hoch auf die Freizügigkeit von Linux. Möge jeder sein passendes finden.
Als ich mich für Linux zu interessieren anfing, gab es Ubuntu nicht mal, und Unity kam raus, als ich meine letzten Linuxsysteme platt gemacht habe. Tja. 😀
Verdammte Hipster immer.
Die GPL nimmt einem zu viele Freiheiten.
Moin,
nun bin schon 23 Jahre dabei, erste war Suse mit Slackware dann als Ubuntu kam vollzog ich einen wechsel nach ausgiebigen testen. Die Entwicklung bei Canoncial veranlasste mich neu zu suchen und fand arch, welches ich jetzt schon über 3 Jahre nutze.
oeace
Stolze Leistung!