Mini-Office mit dem Raspberry Pi – Teil 4

2
3673
freephotocc / Pixabay

Die erstellten Daten im Mini-Office werden wie erwähnt in einer Cloud gespeichert. Hierzu dient der vorhandene 1&1 Online-Speicher. Dieser war bisher  über ein Lesezeichen als Favorit in PCManFM zu erreichen. Die Problematik hierbei war, dass immer wieder Benutzername und Passwort eingegeben werden mussten.

Das Ganze geht natürlich auch wesentlich einfacher. Der 1&1 Online-Speicher kann ganz einfach in in das Dateisystem gemountet werden.

Dazu installiert man davfs2.

Die folgende Eingabe Aufforderung bestätigt man mit ja. N

news-760

Nun erstellt man das Mount-Verzeichnis.

Nun wird in der Datei /etc/davfs2/davfs2.conf die Option if_match_bug entkommentiert und auf 1 gesetzt.

Dazu einfach die Raute (#) vor dem Eintrag entfernen (siehe hier).

Nun werden in der Datei /etc/davfs2/secrets Benutzername und Passwort hinterlegt.

Dazu wird folgende Zeile eingefügt. BN und PW sind durch die entsprechenden Daten zu ersetzen.

Der Benutzer der auf das WebDAV-Verzeichnis zugreifen soll wird nun in die Benutzergruppe davfs2 eingetragen. Im meinem Fall ist das pi.

Nun noch die /etc/fstab editieren

und die Zeile

einfügen.

Nun abschließend das System neu starten und fertig.

news-761

2 Kommentare

  1. Es wurde ja schon in einem vorherigen Beitrag darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Kosten für die Hardwareanschaffung nicht unbedingt rechnen. Selbst wenn man den niedrigen Energieverbrauch im Dauerbetrieb für eine Laufzeit von mehreren Jahren mit berücksichtigt … Aber wäre es kein Raspberry-Pi-Projekt, würde die Artikelreihe auch irgendwie keinen Sinn machen 😉

    Ich habe selber einen RPi3 als aufgebohrte Schreibmaschine im Büro stehen und möchte ein paar meiner Erkenntnisse einfach mal mit dir teilen:

    1) Für die endgültige Einrichtung habe ich mich persönlich für eine selbst zusammengestelle Desktopumgebung ausgehend von Raspian Lite entschieden und bin für meine Anwendungsfälle sehr zufrieden. Aber gerade bei größeren Anwendungen wie LibreOffice oder einem Webbrowser war Ubuntu MATE fast die bessere Alternative. Zwar hat die Dektopumgebung mehr Speicherverbrauch, aber es ist eben im Gegensatz zu Raspian nicht für ARMv6 sondern ARMv7 kompiliert. Das bringt hier und da tatsächlich einen spürbaren Leistungsschub.

    2) Auch wenn der RPi3 ordentlich an einem Full-HD-Monitor läuft, ist die Systemauslastung des XServers immer noch entspannter, wenn man den mit etwas niedrigerer Auflösung fährt. Leider sind solche Monitore in der Anschaffung immer etwas teurer (derzeit ca. 50,- EUR), aber bspw. ein 19-Zoller mit 1280×1024 Pixeln ist wegen des Seitenverhältnisses von 5:4 im Bürobetrieb grundsätzlich ganz angenehm. Meiner steht auch hochkant, was sich gerade beim Schreiben von Dokumenten gut macht und auch bei Webseiten nicht nachteilig ist.

    3) Große Speicherkarten sind völliger Quatsch, insbesondere wenn Netzwerkspeicher zur Verfügung steht. Und da an jedem modernen Router eine Festplatte angeschlossen werden kann, sind große Speicherkarten eigentlich immer Quatsch für diesen Anwendungsfall. Gar nicht mal weil man den Speicherplatz auf der SD-Karte nicht braucht, sondern eher weil man den als Administrator der Einfachheit halber gar nicht haben will. Das Lesen und Schreiben eines Abbilds der Speicherkarte nach abgeschlossener Systemeinrichtung geht bei 8 GB halt deutlich schneller als mit 32 GB. Machen Betriebssystem oder die SD-Karte mal schlapp, ist es weniger aufwendig die Lauffähigkeit des Systems wiederherzustellen. Im Idealfall liegt dafür im Büro bereits eine geklonte Speicherkarte auf Reserve.

    4) Wie unter 3) schon beschrieben, sollte man sich für eine mehr oder weniger kritische Infrastruktur wie ein Büro eine Backup-Strategie nicht nur für die Bestandsdaten, sondern auch des Systems überlegen. Die Speicherkarten der Pis sind dabei Fluch und Segen zugleich. Einerseits sind es eben billige und anfällige Speichermedien, andererseits (inzwischen sehr) kostengünstig und schnell zu ersetzen. Ist eine zweite SD-Karte mit halbwegs aktuellem Stand bspw. beim Kunden hinterlegt, kann man telefonisch schnell erklären, wie man die am Gerät austauscht. Kleinere Änderungen und letzte Aktualisierungen lassen sich dann über Fernwartung auf dem neuen System auch zügig einpflegen.

    • Hallo erst mal. Schön, dass Du Dich hierher verirrt hast.
      Wie schon beschrieben, habe ich mich bewusst für diese Hardware entschieden. Der RPi, welcher mit Gehäuse knapp 65€ gekostet hat, könnte später problemlos ausgetauscht werden. Für dieses Teil erzielt man gebraucht locker noch 30€. Deshalb kann ich die Aufregung nicht nachvollziehen. Monitor, Tastatur und Maus wären auch mit anderen Systemen weiter nutzbar. Dabei denke ich an einen Desktop oder an ein Notebook mit Linux oder gar Windows.
      Zur Performance sage ich nochmals, dass die für diesen speziellen Einsatzzweck völlig ausreichend ist.
      Warum ich diese Artikelreihe gemacht habe, hat zwei Gründe. Zuerst einmal, um die Sache bei einen Totalausfall schnell wieder reproduzieren zu können. Hierfür liegt aber trotz allem eine zweite MicroSD bereit. Der andere Grund ist anderen aufzuzeigen, dass man nicht immer neue und teure Hardware braucht, um im Internet zu surfen. Viele Heim-PCs sind oft viel zu überdimensioniert für manchen Anwender.
      Für die 32GB-MicroSD habe ich mich auch bewusst entschieden, um evtl. noch Reserven generieren zu können. Dies auch in Hinsicht auf eine spätere Weiternutzung des Raspberry Pi (falls es doch wider Erwarten zu Problemen kommen sollte).
      Die Administration läuft aus der Ferne. Was auch ein großer Vorteil ist. Der Monitor wird nur bei Bedarf eingeschaltet. Damit liegen wir irgendwo bei 2 Watt Stromverbrauch.
      Momentan sind wir aber alle mit dem aufgebauten System voll zufrieden! 😉

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein