Der Einsatz von TRIM wird bei der Verwendung von SSDs unter Linux empfohlen. Hierbei werden ungültige Datenblöcke zum Wiederbeschreiben markiert. Diese werden dann an der SSD gemeldet und erneut zur Verwendung frei gegeben. Somit kommt es zu keiner schleichenden Verzögerung der Schreibzugriffe auf die SSD.
Die Discard-Funktion via TRIM ist unter Debian 8 auf einem unverschlüsselten System schnell eingerichtet. Dazu öffnet man die /etc/fstab und trägt vor den Optionen der ext4-Partition und vor der Swap-Partition discard ein. Zu beachten ist, dass hier mit einem Komma getrennt wird. Ein Backup des Systems sollte vor dem Speichern unbedingt angelegt werden! Die erledigt man schnell mit Clonezilla.
Hier meine neue /etc/fstab:
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# /etc/fstab: static file system information. # # Use 'blkid' to print the universally unique identifier for a # device; this may be used with UUID= as a more robust way to name devices # that works even if disks are added and removed. See fstab(5). # # <file system> <mount point> <type> <options> <dump> <pass> # / was on /dev/sda2 during installation UUID=25e022b1-fbca-4bf9-baee-000869c4b836 / ext4 discard,errors=remount-ro 0 1 # /boot/efi was on /dev/sda1 during installation UUID=45E9-C623 /boot/efi vfat umask=0077 0 1 # /home was on /dev/sda3 during installation UUID=6840eab5-65c9-4b01-aa89-4f952d17912f /home ext4 discard,defaults 0 2 # swap was on /dev/sda4 during installation UUID=818a5377-bf08-4068-806d-21320d2138b4 none swap discard,sw 0 0 /dev/sr0 /media/cdrom0 udf,iso9660 user,noauto 0 0 |
Nach der Änderung der Dateisystem-Optionen müssen die Einstellungen in allen initramfs gesetzt werden.
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# update-initramfs -u -k all |
Wird das bei Debian nicht während der Installation vom Installer schon erledigt?
Nö.
So wichtig trimmen auch ist, findet man teilweise heftige Diskussionen darüber ob die Fstab-Variante per discard nicht zu Performanceverlusten führe (bei jedem Zugriff würde auch getrimmt) und eventuell sogar zu Wear-Levelling. Persönlich mache ich das lieber so, dass wöchentlich fstrim ausgeführt wird, je nach System per cronjob oder mit systemd per .timer, dafür kein discard in der fstab.
Weiterführende Informationen zu discard vs fstrim zum Beispiel:
https://wiki.debian.org/SSDOptimization?action=show&redirect=SSDoptimization#WARNING
https://wiki.archlinux.org/index.php/Solid_State_Drives#Enable_continuous_TRIM_by_mount_flag
https://wiki.ubuntuusers.de/SSD/TRIM/#TRIM-per-Online-Discard
Hi.
Ob discard in der fstab Geschwindigkeitseinbußen bringt lässt sich ja leicht testen, indem man viele Dateien löscht und die gleiche Aktion mit aktivem discard wiederholt. Am besten mit time im Terminal die Zeit messen, den der Unterschied ist wenn dann sehr gering.
Ich würde in diesem Zusammenhang noch noatime bei den Dateisystemen dazu schreiben, reduziert unnötige Schreibzugriffe.
Hei,
ich habe die analoge Frage, wie der erste Schreiberling. Wird das bei Ubuntu (16.04) nicht automatisch bei der Installation geregelt?
Schöne Grüße
ps. mein Fund bis dato:
Automatisches TRIM ab Ubuntu 14.04 LTS
Mit Ubuntuversion 14.04 wurde ein wöchentlicher automatischer TRIM bei einigen SSD eingeführt. Dazu wird die Datei fstrim im Verzeichnis /etc/cron.weekly erstellt, die wiederum das Script fstrim-all ausführt. Dieses durchläuft alle aktiven Dateisysteme auf der Suche nach einer SSD. Stellt es fest, dass sich ein oder mehrere Dateisysteme auf einer SSD befinden, wird fstrim automatisch gestartet.
https://wiki.ubuntuusers.de/SSD/TRIM/
Bei Ubuntu 16.04 sollte das lt. Wiki automatisch gehen, unter Debian hingegen nicht.